FAQs

Was ist Vaginismus?

Bei Vaginismus, auch  Scheidenkrampf genannt, handelt es sich um eine Störung, die dafür sorgt, dass die Scheiden- und Beckenbodenmuskulatur nicht mehr richtig reguliert werden kann. Hierbei verkrampfen sich die Muskeln unbewusst, wenn etwas in die Vagina eingeführt werden soll, sodass die Penetration schmerzhaft oder vollkommen unmöglich wird.

Woran merke ich, dass ich Vaginismus habe?

Das deutlichste Anzeichen dafür, dass du unter Vaginismus leidest, ist, dass du nur etwas unter Schmerzen in deine Scheide einführen kannst. Hinzu kommt ein deutliches Engegefühl. Die Schmerzen treten dabei nicht nur beim Sex auf, sondern beispielsweise auch bei der Verwendung von einem Tampon oder der Selbstbefriedigung mit dem Finger.

Kann ich meinen Vaginismus selbst behandeln?

Es ist durchaus möglich, den Vaginismus selbst behandeln zu können. Hierfür wird im Grunde keine ärztliche Betreuung benötigt. Es gibt dabei viele Formen der Behandlung, welche genutzt werden können. Zu diesen gehören:

Am besten ist es dabei, wenn mehrere der Behandlungsmethoden kombiniert werden, um somit eine Chance auf eine schnellere Heilung zu erhalten.

Welche Hilfsmittel benötige ich für die Behandlung?

Für eine hochwertige Behandlung werden natürlich auch unterschiedliche Hilfsmittel benötigt, hierbei vor allem zu benennen ist der sogenannte Dilator. Dabei handelt es sich um ein medizinisches Gerät, das speziell dafür konzipiert wurde Körperöffnungen zu dehnen. Außerdem könne auch Dildos, Liebeskugeln oder Yoni-Eier eingesetzt werden. Diese Hilfsmittel dienen alle dazu, die Muskulatur in der Vagina zu trainieren sollen dafür sorgen, dass sie nicht mehr verkrampft.

Wie lange dauert die Behandlung?

Jede Frau ist anders, sodass nicht genau abgeschätzt werden kann, wie lange eine Behandlung dauert, beziehungsweise wie viel Zeit du einplanen musst. Für die Bestimmung der Behandlungsdauer sind verschiedene Aspekte wichtig, wie das eigene Tempo, wie oft die Übungen in der Woche durchgeführt werden und ob man die Hilfe einer Vaginismustherapeutin in Anspruch nimmt. In besten Fall kann das Problem schon nach 14 bis 21 Tagen bewältigt werden. Bei einem schweren Fall von Vaginismus kann sich die Behandlungsdauer schon einmal auf 3 bis 12 Monate ausweiten.

Wie lange sollte man pro Tag üben?

Es kommt auf die jeweilige Übung darauf an, mit welcher Zeitdauer zu rechnen ist. Für das Beckenbodentraining sollten am besten jeden Tag rund 30 Minuten eingeplant werden. Bei den Übungen mit dem Dilator reicht es hingegen aus, 12 bis 20 Minuten zu trainieren. Weiterhin ist zu beachten, dass es sinnvoll ist, 5-mal pro Woche die Übungen durchzuführen, um das beste Ergebnis zu erzielen. Besonders wichtig hierbei ist natürlich, dass du die Übungen in dein Leben und Alltag einbindest.

Welche Krankheiten treten oft bei Vaginismus auf?

Neben den Schmerzen, welche die Frauen bei der Penetration ertragen müssen, kann es zu bestimmten Erkrankungen kommen, die durch den Vaginismus begünstigt werden. Hierbei kann es sich beispielsweise um Blasenprobleme handeln. Dies bedeutet aber nicht, dass Frauen die Probleme beim Wasserlassen haben, auch automatisch unter Vaginismus leiden. Eine genaue Untersuchung sollte in diesem Fall vorgenommen werden.

Welche medizinischen Ursachen gibt es für den Vaginismus?

Es gibt sehr viele medizinische Gründe, welche den Vaginismus auslösen können. Oft handelt es sich hierbei um eine Art Trauma, welchen den Körper dazu veranlasst, sich vor weiteren Schmerzen zu schützen, indem die Scheidenmuskulatur verkrampft. Genauere Angaben findest du unter medizinische Ursachen um dir entsprechend ein besseres Bild von diesen zu machen und entscheiden zu können, ob du entsprechende Ursachen bei dir auch festgestellt hast.

Wie viele Frauen sind von dem Problem betroffen?

Da noch nicht so viele Studien zu diesem Thema durchgeführt wurden, kann davon ausgegangen werden, dass es eine hohe Dunkelziffer gibt. Realistisch sind jedoch, dass rund 2 bis 10 Prozent aller Frauen unter Vaginismus leiden. Durch vermehrte Studien und bessere Forschungen wird in Zukunft auf jeden Fall eine genauere Zahl angegeben werden können. Für dich sollte aber erst einmal nur zählen, dass du nicht alleine bist. Viele Frauen haben das gleiche Problem und sind schon damit fertig geworden.

Wie wichtig ist die richtige Motivation beim Training?

Wie bei jeder Aktivität, welche man regelmäßig wiederholen muss, kann es schnell dazu kommen, dass diese mit der Zeit anstrengend und eintönig wird. Um sich dabei immer wieder zu motivieren, ist es elementar, sich seine Ziele vor Augen zu führen. Weiterhin ist es hilfreich sich immer nur kleine Ziele zu setzen, die leicht erreicht werden können. So wirst du motiviert, immer wieder neue Ziele zu erreichen.

Wie wichtig ist die Psyche beim Vaginismus?

Das Unterbewusstsein spielt bei dieser Erkrankung eine sehr wichtige Rolle. Dieses steuert die Verkrampfung der Muskulatur im Beckenboden und der Vagina. Psychische Gründe können beispielsweise schlechte Erfahrungen oder auch negative Gefühle sein. Wer mehr über dieses Thema erfahren möchte, der kann dies unter psychische Gründe nachlesen.

Kann man bei seiner Periode trotzdem weiter üben?

Ja, viele Frauen empfinden das Training während ihrer Periode sogar als einfacher. Als Beispiel ist der Beckenboden während dieser Tage weicher oder der Dilator lässt sich einfacher einführen. Anders sieht es bei Beckenbodenschmerzen und Bauchkrämpfen aus. Solltest du unter diesen Beschwerden leiden, ist es besser, das Training auszusetzen. Wichtig hierbei ist, dass du deinen Körper respektierst und deine persönlichen Grenzen nicht überschreitest.

Wie hängt die Dyspareunie mit dem Vaginismus zusammen?

Alle Arten von Schmerzen, welche im Bereich der Scheide auftreten können, werden als Dyspareunie bezeichnet. Entsprechend handelt es sich hierbei im Grunde um den Oberbegriff für Vaginismus. Aber auch andere Krankheiten oder Leiden im Intimbereich gehören zur Dyspareunie.

Kann der Scheidenkrampf durch das Jungfernhäutchen ausgelöst werden?

Ja, bei einigen Frauen tut das Durchstoßen des Hymen so weh, dass sich der Körper in Zukunft vor ähnlichen Schmerzen schützen möchte und somit verkrampft. Entsprechend handelt es sich bei dem Häutchen nicht direkt um einen Auslöser, der erste Sex oder auch das Einführen von einem Tampon können aber das Auslösen des Scheidenkrampfs unterstützen.

In welchem Alter kann Vaginismus einen treffen?

Die Erkrankung macht dabei keinen Unterschied, zwischen Mädchen, Frauen und älteren Damen. Bereits seit der Kindheit kann es zu entsprechenden Problemen kommen, welche aber meist erst in der Pubertät festgestellt werden. Genauso kann es aber auch jederzeit Frauen treffen, welche bis dato ohne Probleme Sex haben konnten. Oft reicht schon eine negative Erfahrung aus, um den Vaginismus auszulösen.

Wo solltest du am besten die Übungen durchführen?

Es ist wichtig, dass du dir für das tägliche Training einen Ort suchst, an dem du dich besonders wohl fühlst. Hierbei kann es sich unter anderem um dein Bett oder auch dein Sofa handeln. Weiterhin sollte bei der Auswahl des Orts beachtet werden, dass du hier möglichst ungestört trainieren kannst. Auf diese Art kannst du dich vollkommen auf die Situation konzentrieren und dich nur um dich kümmern

Ist es nötig, beim Vaginismus seine Scheide zu dehnen?

Viele Frauen, die unter dem Scheidenkrampf leiden, haben ein Engegefühl bei der Penetration. Entsprechend ist es nicht verwunderlich, wenn die Damen dabei denken, sie müssten ihre Vagina dehnen. Im Grunde ist es aber so, dass die Muskulatur für das Engegefühl sorgt und nicht die Scheide an sich. Somit ist es wichtiger die Scheidenmuskeln zu trainieren, als die Vagina zu dehnen.

Sollte eine Operation bei Vaginismus durchgeführt werden?

Nur wenn die hier gebotenen Informationen und Trainingseinheiten einem überhaupt nicht helfen, sollte eine Operation in Betracht gezogen werden. Hierbei geht es darum, dass das Hautareal abgetragen wird, welche die Schmerzen auslösen. Nicht in allen Fällen fällt die Wirkung in diesem Fall aber nicht so wie gewünscht aus.

Wie genau steht die Vulvodynie in Verbindung mit dem Scheidenkrampf?

Bei Vulvodynie handelt es sich übersetzt um Schmerzen an der Vulva. Diese treten entsprechend anders als der Vaginismus im äußeren und nicht inneren Bereich der Scheide auf. Oft kommt es dazu, dass die Vulvodynie eine Folge von Vaginismus ist oder diesen erst entsprechend auslöst. Gründe für die Vulvaschmerzen sind hingegen Infektionen oder körperliche Traumata.

Welche ist die beste Stellung für den Sex mit Vaginismus?

Hierbei kommt es vor allem darauf an, welche Stellung dir persönlich am besten gefällt beziehungsweise das beste Gefühl gibt. Viele Frauen berichten dabei vor allem, dass sich die Stellung: „Woman on Top“, anbietet. Hierbei geht es darum, dass die Frau auf den Mann sitzt und nur sie sich bewegt. Somit kann von dir selbst das richtige Tempo für den Sex festgelegt werden.

Wie kann ich die Symptome schnell erkennen?

Besonders bei einem leichten Vaginismus ist es schwer, die Symptome gleich zu erkennen und vor allem richtig zu deuten. Selbst erfahrene Frauenärzte tun sich hier entsprechend schwer. Wichtig ist, dass du immer auf deinen Körper hörst und dich von deinen Gefühlen leiten lässt.

Warum kann einem beim Training übel werden?

Das Training von Muskeln kann dazu führen, dass unangenehme Körperempfindungen aufkommen. Hierbei geht es vor allem darum, dass meist inaktive Körperregionen „geweckt“ und „bearbeitet“ werden, woran sich diese erst einmal gewöhnen müssen. Aus diesem Grund ist es wichtig, vor allem am Anfang das Training möglichst langsam anzugehen.

Was ist das Muskelgedächtnis und wie hängt dieses mit Vaginismus zusammen?

Das Muskelgedächtnis kann so verstanden werden, dass sich das Unterbewusstsein merkt, wann die Muskeln beispielsweise besonderen Belastungen ausgesetzt werden oder auch wann diese geschmerzt haben. Im Fall von Vaginismus sorgt dies entsprechend dafür, dass sich der Körper gegen weitere Schmerzen schützt und somit die Muskulatur verkrampft.