Diese psychischen Ursachen können Vaginismus hervorrufen

Vaginismus mentale Ursachen – wie wichtig ist die Psyche beim Scheidenkrampf?

Wie bei den meisten körperlichen Vorgängen spielt die Psyche eine sehr wichtige Rolle. Vor allem bedeutend für den Vaginismus ist das Unterbewusstsein. Durch den Umstand, dass der Scheidenkrampf nicht wissentlich ausgelöst werden kann, sondern unbewusst geschieht, ist klar, dass das Unterbewusstsein den Vaginismus steuert. Wenn du mehr zu dem Thema erfahren willst, kannst du einfach meinen Beitrag zu Vaginismus besuchen. Im nachfolgenden Text möchte ich dir hingegen aufzeigen, welche mentalen Ursachen es geben kann, welche das Unterbewusstsein dazu veranlassen, den Vaginismus auszulösen.

Vaginismus mentale Ursachen

Angstgefühle schwanger zu werden

Vor allem bei jungen Frauen oder Damen, welche noch nicht ausreichend viel über Verhütungen wissen, kann es zu diesem Angstgefühl kommen. Hinzu kommt der Druck von den Eltern oder Verwandten, wenn beispielsweise eine Freundin, Schwester oder Cousine ungewollt schwanger wird. Oft wird der ganze Druck dann auf einen abgeladen, wobei man in keinen Fall schwanger werden darf. Sollte man dann mit seinem Freund Sex haben wollen, führt diese große Sorge dazu, dass sich der Körper „verschließt“ und somit keine Penetration möglich ist.

Um den Vaginismus auf diese Weise zu verhindern, ist es sehr sinnvoll sich schon früh genug über die unterschiedlichen Verhütungsmittel zu informieren und zu lernen, wie man diese anwendet. Somit kann der möglichen Angst schwanger zu werden entgegengewirkt werden.

Ängste im Bezug auf das Hymen / Jungfernhäutchen

Viele junge Frauen sind überzeugt davon, dass das Jungfernhäutchen oder auch Hymen genannt, beim „Ersten Mal“ durchstoßen wird, was Schmerzen und Blutungen verursacht. Das Angstgefühl vor diesen Schmerz löst oft große Sorgen bei den jeweiligen Frauen aus. Diese Sorgen können dann wiederum so stark sein, dass diese unbewusst den Vaginismus auslösen. Auch in diesem Fall ist es zu empfehlen, sich am besten vorab über das „Erste Mal“ zu informieren, auf diese Weise können die meisten Ängste schon einmal abgeschwächt werden. Hinzu kommt, dass es nur in seltenen Fällen wirklich zu schlimmen Schmerzen und Blutungen kommt, wenn das Hymen beim ersten Sex durchstoßen wird. Somit ist es nicht nötig, sich Sorgen machen zu müssen.

Angstgefühle davor sich hinzugeben und die Kontrolle abzugeben

Eine größere Anzahl von Frauen, welche unter Vaginismus leiden, sind sowohl beruflicher als auch im Privatleben perfekt organisiert und engagieren sich hier entsprechend umfangreich. Diese Damen haben oft ein Problem damit, die Kontrolle abzugeben und sich zu entspannen. Was im Alltag noch nicht wirklich problematisch ist, kann im Schlafzimmer zu einer echten Blockade werden. Ohne die richtige Entspannung und Hingabe zu seinem Partner ist der Geschlechtsverkehr kein schönes Erlebnis und auch der Orgasmus ist fast unmöglich. Nur wenn die Betroffenen lernen die Kontrolle über ihren Organismus und auch Geist für das Liebesspiel zum Teil abgeben zu können, ist es möglich, schönen Sex zu haben. Sollte dies hingegen nicht denkbar sein, verschließt sich der Körper vor der zärtlichen Vereinigung, was dann wiederum den Scheidenkrampf auslöst.

Probleme in der Partnerschaft

Stress

Wer schon einmal richtig Stress gehabt hat, wird bestätigen können, dass es in diesem Fall mehr als kompliziert ist, sich auf etwas anderes zu konzentrieren oder entspannen zu können. Für Sex ist es aber mehr als wichtig, sich komplett auf das hier und jetzt zu konzentrieren und seinen Körper und Geist zu entspannen. Sollte dies wegen des Stresses nicht klappen, ist dies ein häufiger Auslöser für Vaginismus. Hierbei muss beachtet werden, dass der Vaginismus auch dann weiter auftritt, wenn der Stress überwunden ist und man sich eigentlich entspannen kann. Die Ursache für das Auslösen des Krampfes ist, dass sein Unterbewusstsein diesen „Schutzreflex“ verinnerlicht hat und es somit beim Sex immer zur Verengung der Vagina kommt.

Schuldgefühle

Aus welchem Grund, negative Empfindungen wie Schuldgefühle mit Sex in Verbindung gebracht werden, kann unterschiedliche Ursachen haben. Als Beispiel zu nennen sind:

  • Schlechte Erfahrungen
  • Nichterfüllung einer Pflicht
  • Verstoß gegen Normen
  • Nichtbeachten eines Verbots

Die jeweiligen Schuldgefühle können dann so stark werden, dass das Unterbewusstsein sich vor dem Sex verschließt, selbst wenn du eigentlich mit deinem Freund oder Freundin schlafen willst. Entsprechend wird der Vaginismus ausgelöst, sodass es nicht möglich ist, mit dem Finger oder auch Penis in deine Vagina eindringen zu können. Diese sexuelle Verkrampfung hält häufig auch dann noch an, wenn du eigentlich keine Schuldgefühle mehr hast.

Probleme in der Partnerschaft

Bei den meisten Frauen mit Vaginismus ist es immer wieder möglich, eine Angst vor der Hingabe feststellen zu können. Genauso kann es aber auch dazu kommen, dass die Frauen Angst davor haben, vom jeweiligen Partner abhängig zu werden. Ähnlich wie bei den Sorgen, wenn Sie die Kontrolle beim Sex abgeben sollen, entscheidet ihr Unterbewusstsein vielmehr, dass es besser ist, sich vor dem Geschlechtsverkehr zu verschließen. Weiterhin kann natürlich auch Gewalt in der Partnerschaft dazu führen, dass man sich seinem Partner nicht mehr hingeben möchte und entsprechende Schmerzen fürchtet.

Als dritte Möglichkeit kann auch noch dazu kommen, dass du einfach nicht glücklich in deiner aktuellen Beziehung bist und aus diesem Grund unbewusst nicht mehr mit deinem Freund oder deiner Freundin schlafen willst. Der Scheidenkrampf ist dann entsprechend die Antwort auf diesen unbewussten Wunsch. In einem solchen Fall hilft es, sich mit seinem Partner zusammenzusetzen und ungelöste Probleme aufzuarbeiten und zu klären. Sollte dann keine Besserung auftreten, kann es mitunter nötig sein, die Beziehung zu beenden, wenn die Liebe fehlt.

Negative Kindheitserfahrungen

Traumatische Erfahrungen

In diesem Fall kann es sich um zahlreiche unterschiedliche Erfahrungen handeln, welche von dir traumatisch oder auch schmerzhaft erlebt wurden. Beispiele hierbei sind:

  • Sexueller Missbrauch
  • Körperliche Gewalt
  • Psychische Gewalt
  • Schlechte Behandlung beim Arzt
  • Lange Krankheiten

Diese Erlebnisse, welche mitunter vom Unterbewusstsein unterdrückt werden, sodass du dich nicht mehr richtig an diese erinnern kannst, führen zu seelischen und emotionalen Reaktionen. Genauso kann es aber auch zu körperlichen Folgen kommen, welche sich oft im Vaginismus manifestieren. Solltest du ein solches Erlebnis gehabt haben, ist es sinnvoll sich eine professionelle Hilfe zu holen. Hierbei kann es sich beispielsweise um einen Psychiater handeln, mit dem man über die Erfahrungen reden kann. Erst wenn diese aufgearbeitet wurden, kann auch der Scheidenkrampf verschwinden.

Negative Kindheitserfahrungen

In der Kindheit sind wir alle sehr beeinflussbar, sodass sich mitunter schon kleine Ereignisse auf unser ganzes Leben auswirken können. Hierzu gehören nicht nur gewaltsamme Übergriffe, obwohl diese natürlich besonders starken Einfluss haben, sondern auch eine mangelnde sexuelle Aufklärung oder seine sehr religiöse Erziehung. Aber auch wenn die Eltern sehr streng waren, kann dies Spuren in unserem Erwachsenenleben hinterlassen. Das Hauptproblem hierbei ist, dass die Kinder aufgrund der negativen Erfahrungen kein gutes Selbstbild in Bezug auf ihre Sexualität ausarbeiten können. Dies führt wiederum dazu, dass man im Erwachsenenalter nicht ausreichend selbstbewusst mit dem Thema Sex umgehen kann und körperliche Nähe meist scheut. Sollte es dann dennoch einmal zum Geschlechtsverkehr kommen, weigert sich der Körper und Geist, was einen Scheidenkrampf auslösen kann.

Mitunter muss aber auch benannt werden, dass nicht immer die Eltern oder Verwandten an den negativen Kindheitserfahrungen schuld sind. Auch man selbst kann diese ungewollt auslösen. Als Beispiel ist ein Mädchen zu benennen, dass einfach aus Neugier versucht ein Tampon einzuführen. Dies führt zu Schmerzen und entsprechend schlechten Erfahrungen. Natürlich liegt es in diesem Fall in der Aufsichtspflicht der Eltern, dass so etwas nicht passiert, dies ist aber leider nicht immer zu verhindern. In einem solchen Fall ist es wiederum wichtig, sich professionelle Hilfe zu holen, mit der du die negativen Kindheitserfahrungen aufarbeiten kannst. Oft hilft es schon, einfach nur über die Themen zu sprechen.

Schlechte Erfahrungen beim Geburtsvorgang

Der Geburtsvorgang sollte eigentlich für jede Frau ein sehr schönes Erlebnis sein, was es auch sicherlich in den meisten Fällen ist. Manchmal kann es jedoch dazu kommen, dass der Geburtsvorgang eher traumatisch für die werdenden Mütter ausfällt. Hierbei ist nicht die Rede von einer Komplikation, sondern eher von schlechten Empfindungen. Als Beispiel kann benannt werden, dass der Organismus bei einer Geburt unter großer Belastung steht. Somit kann es schon einmal dazu kommen, dass sich die Blase und der Darm beim Pressen entleeren. Dies ist normal, wird von vielen Frauen aber als sehr peinlich empfunden. Sollte der behandelnde Arzt oder die Schwestern dann auch noch nicht richtig mit der Situation umgehen, kann dies bei der Frau zu seelischer Unausgeglichenheit führen.

Wenn es dann später zum Liebesspiel mit einem Partner kommt, werden diese Erfahrungen unbewusst wieder aufgewühlt, was dann zum Scheidenkrampf führt. Natürlich hat in diesem Fall der Sex im eigentlichen Sinne nichts mit den schlechten Erfahrungen bei der Geburt zu tun. Das Unterbewusstsein unterscheidet hier aber nicht und sorgt lieber vorsorglich für den Vaginismus als Schutzmaßnahme.

Fazit – Vaginismus mentale Ursachen erkennen und behandeln

Zuerst einmal möchte ich als Fazit angeben, dass es sich bei den hier genannten Gründen nur um die Hauptursachen für eine mentale Blockade handelt, die zu Vaginismus führen können. Persönlich kann es bei dir natürlich auch noch andere Gründe geben. Jede Frau ist anders und genauso vielseitig sind die mentalen Ursachen, die den Scheidenkrampf auslösen können. Als Zweites möchte ich aber gleich betonen, dass keine der Ursachen nicht behandelbar ist. Solltest du unter Vaginismus leiden, kann dir auf jeden Fall geholfen werden. Du bist auch nicht alleine, sondern viele andere Frauen auf der ganzen Welt, haben das gleiche Problem und sind damit schon fertig geworden, du kannst das auch schaffen! Welche Behandlungsmöglichkeiten es dabei gibt, kannst du hier im Artikel über die Selbsthilfe nachlesen.

Andere Websites zum Thema:

  1. https://www.bento.de/gefuehle/schmerzen-beim-sex-ursachen-fuer-vaginismus-und-entzuendungen-a-00000000-0003-0001-0000-000002194536
  2. https://www.focus.de/gesundheit/ratgeber/sexualitaet/familie-das-erlebt-fast-jede-dritte-frau-beim-sex-und-kaum-jemand-spricht-darueber_id_10066567.html
  3. https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_83106186/wenn-die-scheide-schmerzhaft-verkrampft.html